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Airbrush Pistole Typ Double-Action: Funktionsweise, Vor- und Nachteile

Die Double-Action Airbrush Pistole – Funktionsweise sowie Vor- und Nachteile

Was bedeutet Double-Action?

Eine Airbrush Pistole, bei der während des Sprühvorganges Luftventil sowie Farbmengenregulierung gleichzeitig mit nur einem Finger bedient werden können, fällt unter die Kategorie Double-Action. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet Doppelaktion. Sämtliche wichtige Optionen, die beim Malen mit dem Airbrush eine Rolle spielen, können direkt WÄHREND des Schaffensprozesses reguliert werden.

Airbrush Pistole Iwata NEO - Double Action

So kann zum Beispiel das Ventil für die Luftzufuhr über einen Hebel, welcher sich am Airbrush in Reichweite des Zeigefingers befindet, durch einen leichten Druck betätigt werden. Gleichzeitig wird – NACHDEM der Luftstrom aktiviert ist!!! – selbiger Hebel bei den meisten Modellen nach hinten bewegt, damit Farbe die Düse passieren kann. Je nach Ausführung kann hier der Weg, den der Hebel zurücklegt, mit einer Übersetzung versehen sein. So lässt es sich zum Beispiel realisieren, dass in den ersten zwei Dritteln nur sehr wenig Farbe mit minimaler Steigerung der Menge freigegeben wird, während das letzte Drittel allein dem dichteren Farbnebel gewidmet ist. Dadurch lassen sich grafische Feinheiten einfacher handhaben, ohne in der Hand zu Verkrampfen.

Die Arbeitsweise der Double-Action Airbrush Pistole im Detail

Über das Ventil wird der Airbrush Pistole Druckluft zugeführt. Diese gelangt per Fingerdruck auf den Lufthebel in einen feinen Kanal. Dieser führt im Korpus des Luftpinsels hin zum Düsenkopf. Die Luft tritt dort entlang der eigentlichen Düse (gleichmäßig und kreisförmig um diese verteilt) aus.

Die äußerst feine Spitze der Nadel (auch Farbnadel genannt) ruht zentriert innerhalb dieser Düse. Hinter Düsenkopf und Farbkanal befindet sich die Farbaufnahme. Flüssigkeiten sehr hoher Fließfähigkeit werden dort eingefüllt. Dieses Medium umgibt dann einen Teil der Nadel und bewegt sich aufgrund von Kapillarwirkung und Schwerkraft entlang deren Führung. Dies ist eine schmale Bohrung längs der Airbrush Pistole.

Durch das Bewegen des Hebels nach hinten bzw. nach vorn wird die Farbmenge reguliert, welche mithilfe des Luftstromes austritt. Je nach dem, wie weit die Spitze der Nadel in die Düse hineinragt, umso mehr oder weniger Farbe kann nach vorn austreten. Wird die Nadel nur wenig zurückgezogen, entsteht ein sehr feiner Farbnebel. Umgekehrt ist der Sprühnebel sehr dicht, zieht der Airbrusher den Hebel weiter nach hinten.

Die an der Düse vorbeiströmende Luft reißt somit in Abhängigkeit von ihrer Strömungsgeschwindigkeit und der Fließfähigkeit des Mediums je eine entsprechende Menge Farbe, die sich zwischen Düsenöffnung und der Spitze der Farbnadel befindet, mit sich.

Der austretende Luftstrom bzw. Farbnebel kann je nach Modell durch spezifisch geformte Düsenkappen fokussiert werden und die beschleunigten Farbtröpfchen so in das gewünschte Spritzbild zwingen. Weiterhin hat die Kappe an der Spitze des Düsenkopfes noch die Funktion, die empfindliche Spitze der Farbnadel sowie die Düse selbst vor mechanischer Zerstörung zu schützen.

Die Vorteile der Double-Action Technologie und „Nachteile“

Hat man sich an das Arbeiten mit einer Double-Action gewöhnt, fällt es schwer, jedwede echte Nachteile zu finden. Ist das Handhaben einer Single-Action gegenüber dieser komplexeren Ausführung einfacher im Bezug auf die Motorik, so tritt bei der Double-Action mit der Zeit aber normalerweise eine solche Routine im Kombinieren von Luft-An/Aus und dem Ziehen des Bedienhebels ein, dass dieser Vorgang nicht wirklich mehr als störend oder „Arbeit“ angesehen werden kann. Gibt das Modell dazu noch entsprechende Finessen mit auf den Weg, wie zum Beispiel eine FPC oder übersetzte Hebelwege, dann kann man es nur noch am Talent des Airbrushers festmachen, ob ein Werk gelingt oder nicht.

Vielleicht mag man den Preis noch als „Nachteil“ nennen, da einige Modelle wirklich nur für beachtlichen Summen zu bekommen sind. Aber angesichts der Tatsache, dass es sich – ab einer „besseren“ Preisklasse – um ein komplexes Werkzeug handelt, welches üblich mit einer mehrjährigen Garantie versehen ist, halten sich Investition und Nutzen vernünftig die Waage. Voraussetzung für eine Kaufentscheidung ist natürlich, dass man einschätzen kann, will man sich nur gelegentlich in einem Hobby austoben oder erwirtschaftet man mittels dieses Werkzeuges Airbrush Pistole ein kontinuierliches Einkommen. Bei letzterem amortisiert sich die Ausgabe schon nach wenigen Aufträgen. Aber selbst als Hobby-Airbrusher will man natürlich feinste Ergebnisse schaffen, künstlerisch nicht durch schlechte Verarbeitung oder minderwertige Materialien beschnitten sein. So bleibt entweder nur das geduldige Sparen oder der Griff in die Supermarkt-Grabbelbox – was ich aber niemandem wirklich empfehlen möchte…

Die Airbrush Pistole ist und bleibt ein anspruchsvolles Werkzeug und das ist nunmal in keiner Branche für Kleingeld zu haben.

Der primäre Vorteil einer Double-Action liegt darin, dass Luftstrom und Farbmenge SYNCHRON per einem Finger bedient werden können. Bei entsprechend hochgezüchteten Modellen ist der Hebelweg zusätzlich noch übersetzt, um Feinheiten einfacher handhaben zu können oder das Luftventil kennt nicht nur Auf/Zu. Die Stärke, mit der der Hebel nach unten gedrückt wird, kann dort ausgewertet werden. So lässt sich von einer Sekunde zur nächsten entscheiden, ob die Farbe als feiner Hauch oder als Sprenkel auf den Untergrund treffen soll. Das selbe gilt für die Menge Farbe, die dem Luftstrom zugeführt wird. Eine Fingerbewegung – viele verschiedene „Spritzbilder“.

Wie bei der Single-Action gibt es hier Modelle, die eine nur kleine Farbaufnahme besitzen, aber auch die Variante, bei der sich ein externer Behälter befestigen lässt. Für die vorwiegende Arbeit an Feinheiten haben sich Airbrush Pistolen mit dem 1-2ml Farbbecher durchgesetzt bzw. jene mit einer Farbmulde. Dadurch, dass die Double-Action mehr Kontrolle beim Erstellen von feinsten und ultrafeinsten Details bietet, ist viel seltener das ständige Vorhandensein einer große Farbmenge erforderlich oder gar sinnvoll. Es reicht oft schon ein einziger Tropfen Farbe, um an Details zu arbeiten, die immerhin etliche Quadratzentimeter abdecken können. Allein die Wirtschaftlichkeit dieser Ausführung liegt auf der Hand.

Ist es dennoch erforderlich, die Vorzüge der Double-Action Airbrush Pistole im Hinblick auf feinstes und kontrolliertes Arbeiten mit dem gleichzeitig größeren Verbrauch von Farbmengen zu kombinieren, so bieten die meisten Hersteller auch entsprechende Modelle mit Anschluss-Stutzen für Farbbecher an. Alternativ existieren Airbrush Pistolen mit integrierter Farbaufnahme oberhalb von 2ml. Ob ein Modell mit einem Farbbecher >10ml, aufgrund der das Gleichgewicht destabilisierenden Wirkung desselben und der darin befindlichen, hin-und herschwingenden Flüssigkeit, wirklich noch Sinn für die Arbeit an feinsten Details macht, sei mal dahingestellt…

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Die Single-Action Airbrush Pistole – Funktionsweise sowie Vor- und Nachteile

Funktionsweise, Vor- und Nachteile der Single-Action Airbrush Pistole

Was bedeutet Single-Action?

Eine Airbrush Pistole, bei der während des Sprühvorganges lediglich das Luftventil bedient wird, fällt unter die Kategorie Single-Action. Dieser Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Einzelaktion. Daran lässt sich erkennen, dass sämtliche andere Optionen, die beim Airbrushen eine Rolle spielen, in ihren Parametern in den meisten Fällen voreingestellt werden müssen.

Airbrush Pistole Badger Single Action

So wird zum Beispiel die maximale Luftzufuhr über einen Regler, der sich entweder am Airbrush Kompressor oder an der Airbrush Pistole (FPC = Fine Pressure Control) selbst befindet, entsprechend der Viskosität der Farbe und des gewünschten Spritzbildes abgestimmt. Das Ventil, welches sich am Luftpinsel in Reichweite des Zeigefingers befindet, „schaltet“ den Luftstrom dann lediglich an oder aus. Mit etwas Übung und Geschick und in Abhängigkeit vom Airbrush Pistolen Modell ist oft auch noch eine Art Feinregelung des Luftstromes möglich. Wesentlich ausgefeilter ist diese Option jedoch bei einigen kostenintensiveren Modellen der Kategorie Double-Action zu finden.

Die maximale Farbmenge, welche durch den Luftstrom zur Düse transportiert werden soll, wird meist über eine feine Stellschraube, die entsprechend des Modells entlang der Längsachse der Pistole verbaut ist, vorab justiert.

Die Arbeitsweise der Single-Action Airbrush Pistole im Detail

Über ein Ventil wird der Airbrush Pistole Druckluft zugeführt. Diese gelangt per Fingerdruck auf den Lufthebel über einen feinen Kanal, der im Korpus des Luftpinsels entlangführt, zum Düsenkopf. Dort tritt die Luft entlang der eigentlichen Düse (gleichmäßig und kreisförmig um diese verteilt) aus.

Innerhalb der Düse ruht die äußerst feine Spitze der Nadel (auch Farbnadel). Hinter dieser Anordnung befindet sich die Farbaufnahme. Darin wird meist eine Flüssigkeit sehr niedriger Viskosität eingefüllt. Diese umgibt bereits einen Teil der Farbnadel und fließt aufgrund von Schwerkraft und Kapillarwirkung entlang deren Nadelführung, eine schmale Bohrung längs der Airbrush Pistole.

Über die Farbmengenregulierung wird eingestellt, wie weit die Spitze der Nadel in die Düse hineinragt. Je mehr sie die Düse verschließt, umso weniger Farbe kann nach vorn austreten und es entsteht ein entsprechend feiner Farbnebel. Die an der Düse vorbeiströmende Luft reißt je nach ihrer Strömungsgeschwindigkeit und entsprechend der Viskosität der Farbe eine kleine Menge der Flüssigkeit, die sich zwischen Düse und Farbnadelspitze befindet, mit sich.

Der austretende Luftstrom kann je nach Modell durch spezifisch geformte Düsenkappen noch einmal fokussiert werden und die beschleunigten Farbtröpfchen so in das gewünschte Spritzbild zwingen. Weiterhin hat die Düsenkappe noch die Funktion, die empfindliche Spitze der Farbnadel sowie die Düse selbst vor mechanischer Zerstörung zu schützen.

Die Single-Action Technologie hat Vor- und Nachteile.

Ein Vorteil ist, dass der Airbrusher sich bei der Arbeit weniger auf die Feinmotorik seiner Finger, sondern mehr auf das zu erstellende Motiv konzentrieren kann. Ein Druck – und die Farbe kommt in der gewünschten Menge und mit dem gewünschten Druck. Dies funktioniert für gewöhnlich nur bei Bildern, die relativ großflächig sind und wo eine gewisse Fehlerquote beim „Zielen“ mit dem Luftpinsel und die „Grobheit“ des Farbauftrages nicht so sehr ins Gewicht fällt. Dies wären zum Beispiel Motive auf Wänden, auf großen (künstlerischen) Objekten mit gewölbten und anderweitig organischen Formen, Flächen an Fahrgeschäften (Jahrmarkt), Bodenmalereien und „preiswerte Designarbeiten unter Freunden“.

Typisch für Motive, die mit einer Single-Action Airbrush Pistole erstellt wurden, ist, dass die Detailgenauigkeit vergleichsweise nicht allzu hoch ist. Diese liegt maximal im Zentimeterbereich – was auf einen Schritt Entfernung oft noch ausreichend genau für das menschliche Auge wirken kann. Geht es um Millimeter, wie im Custom-Painting üblich, dann stoßen diese Modelle an ihre Grenzen. Es handelt sich eben um einen „Ein-Aus-Prozess“, während es für das Schattieren auf kleineren Ausdehnungen unbedingt notwendig ist, dass die Farbmenge (und oft auch die Luftmenge) geregelt, statt nur geschaltet wird. Nur so lassen sich ausreichend weich verlaufende Farbdichten innerhalb kürzester Strecken auf ein Medium übertragen. Bei großflächigeren Arbeiten mit der Single-Action ist die Hand meist ein wenig entspannter, als wenn es um feinste Motive geht, da ein gelegentliches Zittern oder ein versehentlicher Schlenker durchaus im Bild „untergeht“. Ein Vorteil, wenn man viele Stunden am Stück mit dem Luftpinsel arbeitet.

Ein weiterer Vorteil; bei der Single-Action wird meist die Farbe seltener gewechselt, was dem Schaffensprozess an sich zugute kommt. Der „normale“ Airbrush ist nur mit einem kleinen integrierten Farbbehälter ausgestattet, welcher üblich zwischen 0,5-2ml fasst. Entsprechend der Größe der Motive, welche ab einem gewissen Maß sinnvollerweise ausschließlich mit Single-Action Modellen ausgeführt werden, bevorzugt man dann Airbrush Pistolen, die einen Anschluss-Stutzen für externe Farbzuführung besitzen. Dort kann je nach Typ ein größerer Farbbecher unterhalb oder seitlich des Airbrushs angesteckt werden. Volumen von 50-200ml sind hier gängig.

Als deutlichster Nachteil der Single-Action zu nennen ist die fehlende Veränderlichkeit der Farbmenge (und evtl. der Druckluft) beim Brushen selbst. Wie oben schon erwähnt bedeutet dies ab einer gewissen Motivgröße kein allzu störendes Problem mehr. Will man jedoch ins Detail gehen, gerät entweder der Strahldurchmesser zu groß, es fehlt an Schärfe in dessen Begrenzung, die Farbe kann zu grob sein (sprenkeln) oder die Menge der Farbe, welche die Düsenöffnung passiert, ist pro Zeiteinheit zu hoch. Das Ergebnis zeigt dann schnell die Grenzen dieser Technologie auf. Besitzt man entsprechendes Geschick, kann man zwar auch während des Sprühens mit nur einer Hand die Airbrush Pistole führen und die Justage von Farbmenge/Druckluft mit der anderen übernehmen. Aber angesichts dessen, dass Double-Action Modelle für jeden Geldbeutel verfügbar sind und das Spritzbild mit diesen Modellen deutlich kontrollierbarer wird, bildet diese Handhabung eher die Ausnahme.