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Die Single-Action Airbrush Pistole – Funktionsweise sowie Vor- und Nachteile

Funktionsweise, Vor- und Nachteile der Single-Action Airbrush Pistole

Was bedeutet Single-Action?

Eine Airbrush Pistole, bei der während des Sprühvorganges lediglich das Luftventil bedient wird, fällt unter die Kategorie Single-Action. Dieser Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Einzelaktion. Daran lässt sich erkennen, dass sämtliche andere Optionen, die beim Airbrushen eine Rolle spielen, in ihren Parametern in den meisten Fällen voreingestellt werden müssen.

Airbrush Pistole Badger Single Action

So wird zum Beispiel die maximale Luftzufuhr über einen Regler, der sich entweder am Airbrush Kompressor oder an der Airbrush Pistole (FPC = Fine Pressure Control) selbst befindet, entsprechend der Viskosität der Farbe und des gewünschten Spritzbildes abgestimmt. Das Ventil, welches sich am Luftpinsel in Reichweite des Zeigefingers befindet, „schaltet“ den Luftstrom dann lediglich an oder aus. Mit etwas Übung und Geschick und in Abhängigkeit vom Airbrush Pistolen Modell ist oft auch noch eine Art Feinregelung des Luftstromes möglich. Wesentlich ausgefeilter ist diese Option jedoch bei einigen kostenintensiveren Modellen der Kategorie Double-Action zu finden.

Die maximale Farbmenge, welche durch den Luftstrom zur Düse transportiert werden soll, wird meist über eine feine Stellschraube, die entsprechend des Modells entlang der Längsachse der Pistole verbaut ist, vorab justiert.

Die Arbeitsweise der Single-Action Airbrush Pistole im Detail

Über ein Ventil wird der Airbrush Pistole Druckluft zugeführt. Diese gelangt per Fingerdruck auf den Lufthebel über einen feinen Kanal, der im Korpus des Luftpinsels entlangführt, zum Düsenkopf. Dort tritt die Luft entlang der eigentlichen Düse (gleichmäßig und kreisförmig um diese verteilt) aus.

Innerhalb der Düse ruht die äußerst feine Spitze der Nadel (auch Farbnadel). Hinter dieser Anordnung befindet sich die Farbaufnahme. Darin wird meist eine Flüssigkeit sehr niedriger Viskosität eingefüllt. Diese umgibt bereits einen Teil der Farbnadel und fließt aufgrund von Schwerkraft und Kapillarwirkung entlang deren Nadelführung, eine schmale Bohrung längs der Airbrush Pistole.

Über die Farbmengenregulierung wird eingestellt, wie weit die Spitze der Nadel in die Düse hineinragt. Je mehr sie die Düse verschließt, umso weniger Farbe kann nach vorn austreten und es entsteht ein entsprechend feiner Farbnebel. Die an der Düse vorbeiströmende Luft reißt je nach ihrer Strömungsgeschwindigkeit und entsprechend der Viskosität der Farbe eine kleine Menge der Flüssigkeit, die sich zwischen Düse und Farbnadelspitze befindet, mit sich.

Der austretende Luftstrom kann je nach Modell durch spezifisch geformte Düsenkappen noch einmal fokussiert werden und die beschleunigten Farbtröpfchen so in das gewünschte Spritzbild zwingen. Weiterhin hat die Düsenkappe noch die Funktion, die empfindliche Spitze der Farbnadel sowie die Düse selbst vor mechanischer Zerstörung zu schützen.

Die Single-Action Technologie hat Vor- und Nachteile.

Ein Vorteil ist, dass der Airbrusher sich bei der Arbeit weniger auf die Feinmotorik seiner Finger, sondern mehr auf das zu erstellende Motiv konzentrieren kann. Ein Druck – und die Farbe kommt in der gewünschten Menge und mit dem gewünschten Druck. Dies funktioniert für gewöhnlich nur bei Bildern, die relativ großflächig sind und wo eine gewisse Fehlerquote beim „Zielen“ mit dem Luftpinsel und die „Grobheit“ des Farbauftrages nicht so sehr ins Gewicht fällt. Dies wären zum Beispiel Motive auf Wänden, auf großen (künstlerischen) Objekten mit gewölbten und anderweitig organischen Formen, Flächen an Fahrgeschäften (Jahrmarkt), Bodenmalereien und „preiswerte Designarbeiten unter Freunden“.

Typisch für Motive, die mit einer Single-Action Airbrush Pistole erstellt wurden, ist, dass die Detailgenauigkeit vergleichsweise nicht allzu hoch ist. Diese liegt maximal im Zentimeterbereich – was auf einen Schritt Entfernung oft noch ausreichend genau für das menschliche Auge wirken kann. Geht es um Millimeter, wie im Custom-Painting üblich, dann stoßen diese Modelle an ihre Grenzen. Es handelt sich eben um einen „Ein-Aus-Prozess“, während es für das Schattieren auf kleineren Ausdehnungen unbedingt notwendig ist, dass die Farbmenge (und oft auch die Luftmenge) geregelt, statt nur geschaltet wird. Nur so lassen sich ausreichend weich verlaufende Farbdichten innerhalb kürzester Strecken auf ein Medium übertragen. Bei großflächigeren Arbeiten mit der Single-Action ist die Hand meist ein wenig entspannter, als wenn es um feinste Motive geht, da ein gelegentliches Zittern oder ein versehentlicher Schlenker durchaus im Bild „untergeht“. Ein Vorteil, wenn man viele Stunden am Stück mit dem Luftpinsel arbeitet.

Ein weiterer Vorteil; bei der Single-Action wird meist die Farbe seltener gewechselt, was dem Schaffensprozess an sich zugute kommt. Der „normale“ Airbrush ist nur mit einem kleinen integrierten Farbbehälter ausgestattet, welcher üblich zwischen 0,5-2ml fasst. Entsprechend der Größe der Motive, welche ab einem gewissen Maß sinnvollerweise ausschließlich mit Single-Action Modellen ausgeführt werden, bevorzugt man dann Airbrush Pistolen, die einen Anschluss-Stutzen für externe Farbzuführung besitzen. Dort kann je nach Typ ein größerer Farbbecher unterhalb oder seitlich des Airbrushs angesteckt werden. Volumen von 50-200ml sind hier gängig.

Als deutlichster Nachteil der Single-Action zu nennen ist die fehlende Veränderlichkeit der Farbmenge (und evtl. der Druckluft) beim Brushen selbst. Wie oben schon erwähnt bedeutet dies ab einer gewissen Motivgröße kein allzu störendes Problem mehr. Will man jedoch ins Detail gehen, gerät entweder der Strahldurchmesser zu groß, es fehlt an Schärfe in dessen Begrenzung, die Farbe kann zu grob sein (sprenkeln) oder die Menge der Farbe, welche die Düsenöffnung passiert, ist pro Zeiteinheit zu hoch. Das Ergebnis zeigt dann schnell die Grenzen dieser Technologie auf. Besitzt man entsprechendes Geschick, kann man zwar auch während des Sprühens mit nur einer Hand die Airbrush Pistole führen und die Justage von Farbmenge/Druckluft mit der anderen übernehmen. Aber angesichts dessen, dass Double-Action Modelle für jeden Geldbeutel verfügbar sind und das Spritzbild mit diesen Modellen deutlich kontrollierbarer wird, bildet diese Handhabung eher die Ausnahme.

Welche Airbrush Pistole ist die richtige für mich?

Die Wahl der richtigen Airbrush Pistole für deine Zwecke

  • Du möchtest dich im Bereich Airbrush betätigen und suchst als Einsteiger nach der richtigen Airbrush Pistole?
  • Du hast die vielen Angebote auf ebenso vielen Webseiten gesehen und möchtest sicher gehen, dass es kein Fehlkauf wird?
  • Du willst nicht die billigste Airbrush Pistole kaufen und dich darüber ärgern, dass man mit diesem Modell nicht fein genug arbeiten kann? Andererseits willst du sicher auch nicht das teuerste Modell kaufen – denn der Preis sagt noch längst nichts darüber aus, ob diese Airbrush Pistole für deine Arbeitsweise optimal ist.

 

 

Überlegungen für den Airbrush-Einstieg

Airbrush Pistole - FelsensteinVor über 20 Jahren habe ich mit Airbrush-Arbeiten begonnen und in dieser Zeit natürlich viele eigene Erfahrungen mit dem Malen selbst, wie auch mit der Hardware machen können. Ich habe also auch bei Null angefangen und musste mir die passenden Gerätschaften zusammensuchen. Auf dieser Seite werde ich dir die grundlegenden Punkte nennen, die wichtig für die finale Kaufentscheidung sind. Ebenso werde ich dir einige Modelle, passend zu verschiedenen Ansprüchen, empfehlen.

Wer mit dem Airbrushen beginnt, wird erst in den kommenden Wochen und Monaten erfahren, ob dies überhaupt etwas für ihn ist und ob Talent und Ausdauer in nötigem Maße vorhanden sind. Daher empfiehlt es sich nicht, gleich zur besten, teuersten und mit allen Schikanen ausgestatteten Airbrush Pistole zu greifen.

Setze den Fokus vorerst auf ein Preissegment zwischen ungefähr 100€ und 200€.

Hier sind derzeit günstige Modelle erhältlich, die für die meisten Ansprüche genügen, erschwinglich sind und welche auch später keinesfalls entsorgt würden, wenn der Anspruch in Sachen Feinheit steigt. Ein Set verschiedenster Airbrush Pistole sollte man irgendwann sowieso haben und dies sammelt sich mit der Zeit erfahrungsgemäß auch an.

Airbrush Pistole Badger-2F-Sotar-2020-2 - ein etwas teuereres Modell für Fortgeschrittene

 

Worauf ist nun beim Kauf einer Airbrush Pistole zu achten?

 

Singleaction oder Doubleaction

Grundsätzlich gibt es neben selteneren Spezialformen zwei Typen von Airbrush Pistolen. Diese werden unterschieden nach der Art der Bedienung. Dies ist einmal die sogenannte Singleaction, bei der per Fingerdruck lediglich das Luftventil betätigt und die Farbmenge meist per Stellmechanik vorjustiert wird.

Die mechanisch aufwändigere und für die meisten Airbrusher übliche Variante ist die Doubleaction. Hier kann man einerseits das Druckventil mit einer Abwärtsbewegung bedienen und mit dem selben Finger die Nadel nach hinten bzw. nach vorn bewegen. Damit wird es möglich, kleinste Farbmengen bei vordosierter Luftzugabe zu sprühen. Je nach Modell können Luft- und Farbmenge sogar in ihren Maxima voreingestellt werden.

Zu bevorzugen ist für professionelles Arbeiten in jedem Fall eine Airbrush Pistole mit Doubleaction-Funktion!

 

Airbrush Pistole mit Saug- oder Fließsystem

Je nach Anwendungsbereich entscheidet sich, ob man sinnvollerweise eine Airbrush Pistole benutzt, die eine kleine oder größere Farbmenge aufzunehmen in der Lage ist. Im Normalfall empfiehlt sich das Saugsystem für größere Farbmengen, das Fließsystem für kleine. Warum?

Erstellt man großformatige Bilder z.B. auf Wänden, dann wäre es mühsam, aller paar Sekunden die Farbmulde der Airbrush Pistole mit der Pipette füllen zu müssen. Meist nehmen entsprechende Modelle nur 1-3ml Flüssigkeit auf.

Um dem effektiv zu begegnen, ist es bei vielen Airbrush Pistolen möglich, seitlich oder unterhalb einen voluminöseren Farbbecher anzubringen, welcher durchaus 100ml und mehr fassen kann. Die Flüssigkeit wird nun im Gegensatz zu Modellen mit oben liegender Farbmulde oder kleinem Farbtöpfchen nicht mehr aufgrund der Schwerkraft (und Kapillarwirkung) in den Farbkanal der Pistole fließen, sondern sie wird durch den Sog der schnell vorbeiziehenden Druckluft zur Düse befördert.

Erfahrungsgemäß macht es Sinn, wenigstens je ein Modell sein eigen zu nennen, Saug– UND Fließsystem. Denn, in der Praxis wird man als Airbrusher nicht nur „grobe“ Bilder oder nur Miniaturen erstellen. Ein Künstler, der sich auf die Fahrgeschäfte der Jahrmärkte spezialisiert hat, wird für bestimmte Details auch zu Modellen mit kleiner Farbaufnahme greifen, wie auch der Porträt-orientierte Airbrusher ab und an größere Flächen mit einer Grundfarbe vorarbeitet.

 

Für welche Farben sind die Dichtungen geeignet

Modernere Modelle haben normalerweise keine Probleme mit Lösungsmitteln jeglicher Art. Selbst aggressive Flüssigkeiten aus der Lackiererbranche können den Dichtungen nichts anhaben. Vorausgesetzt; diese sind aus sogenanntem selbstschmierenden Material – Teflon. In billigen Modellen werden leider immernoch andere Kunststoffe als dieser eingesetzt. Spätesten dort gibt es Probleme, arbeitet man mit Farben und Lösungsmitteln, die nicht auf Wasser basieren.

Bewegt man sich im Preissegment oberhalb 100€, sollte man eigentlich keine derartigen Überraschungen erleben, dort wird erfahrungsgemäß immer mit hochwertigem Dichtungsmaterial gearbeitet.

Achtung!
Dennoch kann es bei schlechter Pflege und unzureichender Reinigung auch bei Teflon-Dichtungen zu Zwischenfällen kommen. Nämlich, wenn Farbreste an der Nadel antrocknen und – bevor sie komplett durch die nachfolgende (lösungsmittelhaltige) Farbe wieder aufgeweicht werden konnten – gewaltsam mit der Nadel durch die Nadelführung gedrückt werden. Dies hinterlässt feine Kanäle längs der Dichtung. Das Ergebnis, feine Farben sickern permanent bis zur Düse durch, ohne dass die Nadel nach hinten gezogen wurde. Der selbe mechanische (!) Effekt gilt natürlich auch für nicht-lösungsmittelhaltige Farben, unabhängig von der chemischen Beständigkeit der Dichtung.

 

Oberflächenbeschaffenheit und Farbe der Airbrush Pistole

Oberfläche und Farbe der Airbrush Pistole spielen eine Rolle? Aber ja!
Je nachdem, wie nahe man dem bearbeiteten Objekt oder Bild ist, kann es sehr störend sein, dass sich die z.B. verchromte Airbrush Pistole ständig im Motiv widerspiegelt, gebündeltes Sonnenlicht darauf fällt oder das Auge des Airbrushers stört. Arbeitet man vorwiegend mit Kunstlicht, speziell Leuchtstofflampen, treten diese Störungen kaum auf. Unter freiem Himmel dagegen macht man recht schnell diese Erfahrung.

Mittlerweile gibt es viele Airbrush Pistolen Modelle, welche entweder in gedämpften Tönen oder komplett schwarz zu haben sind.

Desweiteren spielt es für viele Künstler eine Rolle, ob die Airbrush Pistole glatt oder angerauht ist. Speziell, wenn man Airbrush lediglich als selteneres Hobby betreibt und der Alltag sonst für „üppige“ Hornhaut auf den Fingern sorgt. Wer sich dann an Motive mit Details im Millimeterbereich wagt, dem kommt eine rauhe Oberfläche des Malwerkzeuges sehr gelegen. Profi-Airbrusher haben dieses Problem üblicherweise nicht, da sie sich ja ständig in ihrem Fach betätigen. Dort ist also vorwiegend eine glatte Oberfläche an der Airbrush Pistole gang und gäbe.

Modelle mit rauhen/matten Oberflächen oder rutschfesten Kunststoffbeschichtungen an den Griffstellen gibt es mittlerweile auch von den meisten etablierten Herstellern.

 

Gewicht, Anschluss-Stutzen und Luftschlauch

Nach mehreren Stunden Arbeit mit der Airbrush Pistole macht sich jedes Gramm in der Hand bemerkbar. Dem begegnet man einerseits dadurch, indem man REGELMÄßIG kurze Pausen einlegt. Andererseits kann man der Emüdung der Finger und Armmuskulatur bereits dadurch vorbeugen, indem man Modelle wählt, die ohne zusätzlichen „Schnickschnack“ auskommen, der nur unnötig das Gewicht erhöht.

So kann man schon auf den ersten Blick erkennen, ob das Modell mit einem „gutgemeinten“ Stützelemente für die Finger ausgestattet ist; meist ein metallischer Vorsprung, beginnend vorn, unterhalb des Düsenkopfes, oft bis hin zum Schlauchanschluss. Ebenso „leidet“ manches eigentlich gut konzeptionierte Modell unter einem unnötig langen und daher sperrigen/schweren Luftanschluss-Stutzen. Mancher nutzt dieses Teil zwar auch zusätzlich zum Halten der Airbrush Pistole, aber wirklich hilfreich für eine feinere Koordination ist dies selten. Nur der vordere Teil des Luftpinsels sollte aktiv geführt werden, das Ende der Pistole auf der Verbindung zwischen Daumen und Zeigefinger LOCKER aufliegen. Schlauch und Anschluss-Stutzen sollten sich so wenig wie möglich in das Gesamtgewicht mit einbringen.

Für feinste Arbeiten nach Möglichkeit also Modelle mit kurzem Stutzen und einen leichten Schlauch verwenden.

 

Die Düsen

Die Feinheit des Pinselstriches ist von mehreren Faktoren abhängig; von der Viskosität der Farbe, vom Luftdruck und dem Düsendurchmesser. Je kleiner letzterer ist, umso feiner wird auch der Strahldurchmesser. Bei vielen Modellen kann der gesamte Düsenkopf ausgetauscht oder die Düse selbst in eine entsprechende Halterung gesteckt werden. Übliche Größen sind 0,1-0,3mm für feinste Details, 0,5-1,0mm für flächigere Arbeiten.

Handelt es sich um ein Modell mit austauschbarem Düsenkopf, dann muss beim Austausch der Düse selbst (z.B. defekt durch Haarriss oder durch Fallenlassen der Airbrush Pistole) darauf geachtet werden, das Gewinde des Ersatzteils beim Eindrehen mit Wachs o.ä. abzudichten. Bei Modellen mit Bajonettverschluss (meist hochpreisig) entfällt dies natürlich.

Die meisten Hersteller bieten für ihre Modelle die jeweiligen Austauschdüsen entweder zusammen mit der Airbrush Pistole oder als Zubehör an. Es empfiehlt sich, sämtliche Varianten (fein – mittel – grob) vorrätig zu haben, im besten Fall mehrfach.

 

Der Preis

Wer sich das erste Mal eine Airbrush Pistole zulegen will, dem empfehle ich, sich entweder in einem Airbrush-Kurs mit Modellen verschiedener Preisklassen näher zu beschäftigen oder den Sprung ins kalte Wasser gleich mit einem höherwertigen Modell zu wagen. Nichts ist entmutigender, als ein „billiges“ Modell zu erwischen und misslungene Testmalereien (voreilig) auf fehlendes Talent zurückzuführen!

Investiert man gleich ein paar Euros mehr in gutes Werkzeug – denn nichts anderes ist eine Airbrush Pistole letztendlich – ist man zumindest von Anfang an sicher, dass man Gerätschaften benutzt, die auch in geschickten, geübten Händen zu wahren Meisterleistungen auf Papier und Blech führen. Modelle, die sich bereits BEWÄHRT haben! Gelingt dann ein Werk nicht auf Anhieb, heißt es üben, üben, üben – aber die gut gewählte Airbrush Pistole ist und bleibt ab diesem Moment jene Konstante, an der man die Entwicklung seiner eigenen Fähigkeiten messen kann.

Ich empfehle dem Einsteiger, sich an Modellen oberhalb von 100€ zu orientieren, auch wenn das Budget knapp ist und nicht an der falschen Stelle zu sparen. Es gibt zwar einige Airbrush Pistolen, die knapp unterhalb dieses Preissegmentes liegen (gerade einmal um 70€!), und welche durchaus gute Kritiken in Airbrush-Foren und in der Szene erhalten haben, jedoch kann ich hierzu keine persönlichen Erfahrungen darlegen. Lediglich, dass die kostspieligeren Modelle eben dieser Herstellerfirmen hervorragende Eigenschaften aufweisen und jenseits von „Schrott“ deklariert werden können.

Es ist daher sehr gut möglich, dass auch diese und diese als „Einsteigermodelle“ bezeichneten Airbrush Pistolen brauchbar sind; diesbezüglich hilfreiche Kommentare können gern unterhalb dieses Postings mitgeteilt werden. Wer schon Erfahrung mitbringt und dabei ist, zu neuen Ufern aufzubrechen, der sollte sich hier über Profimodelle informieren.

 

Empfohlene Modelle – eine Orientierung

Für einfache wie anspruchsvollere Arbeiten

  • Erschwingliches Einsteigermodell, geeignet für feine Arbeiten

Airbrush Pistole von Badger, Modell 100-3 GF, Double-Action, Fließsystem, Farbbecher 2ml, Düsendurchmesser 0,26mm (erhältliche Düsen 0,26/0,53/0,77mm), lösemittelbeständige Teflondichtungen, Preis bei 139€

 

  • Farblich teil-getönte bzw. eloxierte High-End Modelle, für feinste Arbeiten

Airbrush Pistole von Badger, Modell Sotar 2020-2, Düse 0,2mm, Double-Action, Fließsystem, Farbbecher 2ml, Farbmengenvoreinstellung mit Micrometer-Skala, lösemittelbeständige Teflondichtungen, Preis bei 252€

 

Airbrush Pistole von Harder & Steenbeck, Modell Infinity Two-in-One FPC, mit Fine Pressure Control-Option (Luftmengenregulierung an der Airbrush Pistole), 2 Farbbecher abnehmbar – 2ml & 5ml, Double-Action, Fließsystem, Farbmengenvoreinstellung, lösemittelbeständige Teflondichtungen, Preis bei 265€

 

  • Der Rolls-Royce unter den Airbrush Pistolen, für haarfeine (!) Linien.
    Achtung: Dieses Modell ist nur für Profis geeignet!
    Airbrush Pistole von Paasche, Modell AB Turbine, Double Action, 0,5ml Farbbecher, Fließsystem mit spezieller Turbinenmechanik für den Farbtransport, Farbmengenvoreinstellung, Luftstrombegrenzer, Preis bei 376€ (momentan nur im Fachhandel erhältlich!)

Es gibt eine große Anzahl Mitbewerber im Bereich Airbrush Pistolen, aber die technischen Unterschiede der Modelle untereinander im gleichen Preissegment sind meist gering. Sinnvoller ist es, auf die Aktualität der Modelle zu achten. Es werden ständig neue Technologien und Materialien integriert. Ebenso sind persönliche Optionen zu berücksichtigen;

  • vorwiegende Art der Motive (betrifft die üblich benötigte Farbmenge)
  • bevorzugte Feinheit der Motive (Düsendurchmesser, Gewicht der Airbrush Pistole – muss immer LEICHT in der Hand liegen!)
  • Farbe und Oberfläche des Werkzeugs (Nähe zum Objekt, vorwiegend bei Kunstlicht oder open air)
  • das eigene Budget (dieses bei der Wahl der Airbrush Pistole immer als ZWEITRANGIG betrachten, lieber noch etwas länger sparen!)

 

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